
Wie geht es weiter mit der Flensburger Förde? Das war Schwerpunktthema der SPD Ratsfraktion am Montagabend. Das sozialdemokratische Urgestein und frühere Fraktionsvorsitzende Knut Franck informierte über die Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Gleichzeitig war die sich abzeichnende Entscheidung der Unteren Naturschutzbehörde Gegenstand der Beratungen.Er berichtete, dass es 1984 eine Deutsch- Dänische Fördekommission gab, die hauptsächlich die Badewasserqualität beobachtete. Die Problemzone liege jedoch in 8– 10 m Tiefe. Dort befinde sich die sogenannte „Todeszone“. Die SPD-Fraktion konnte seinerzeit das Ansinnen verhindern, eine Pipeline zur Entwässerung ihrer Felder in die Förde zu legen. „Im Gegenzug bekamen wir das europaweit modernste Klärwerk, nach dem damaligen Stand der Wissenschaft. Nach wie vor sind jedoch die zu hohen Nährstoffeinträge wie Phosphate (aus den Haushalten) und Nitrate (aus der Landwirtschaft) das Übel für die Förde“, so Knut Franck. Die industrielle Muschelfischerei lehnt er wie die SPD-Fraktion strikt ab. Erfreut ist die SPD-Ratsfraktion über die Entscheidung der Oberbürgermeisterin: Der gemeinsame Antrag von sieben Ratsfraktion war ein klares Signal, die exzessive Fortführung der Wildmuschelfischerei entschieden abzulehnen und die beantragte Befreiung von naturschutzrechtlichen Verbotstatbeständen nicht zu erteilen. Der SPDFraktionsvorsitzende Helmut Trost betont: „Es geht nicht nur um die Muschelfischerei, sondern grundsätzlich muss die Wasserqualität und die Situation in der Flensburger Förde wieder verstärkt in den Fokus der kommunalen Arbeit gerichtet werden. Auch die Altlastenproblematik darf nicht aus den Augen verloren werden: Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg stellen ein Risiko dar, das nicht unterschätzt werden darf, sondern das im Laufe der Jahrzehnte immer gefährlicher wird. Munitionsfunde in der Förde sind keine Seltenheit. 2003 wurden vor Fahrensodde 20 Wasserbomben gefunden, 2016 fanden sich 26 hölzerne Munitionskisten, gefüllt mit Granaten und Flak-Munition.“ Helmut Trost abschließend: „Die schönste Förde der Welt muss auch eine immer saubere und sichere Förde sein!“