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SPD: Gigaliner-Strecken streichen! „Herr Buchholz sollte seine Entscheidung wieder einsammeln!“

Giga-Liner – zu groß, zu schwer und zu gefährlich.  Auf diese Formel lässt sich nach Ansicht der SPD die Diskussion um die Freigabe zusätzlicher Strecken auf Flensburger Stadtgebiet und auf den Zubringerstrecken  bringen. Der Fraktionsvorsitzende Helmut Trost: „Unsere Straßeninfrastruktur  ist nicht für den Einsatz von überlangen Lkw geeignet. Eine besondere Belastung ist sind die Giganten der Straße für Brücken. Die marode Rader Hochbrücke im Zuge der A 7 ist ein Fall, der Flensburg direkt betrifft. Hier gibt Verkehrsminister Buchholz das falsche Signal:  Die Riesenfahrzeuge verbilligen den Transport auf der Straße und sorgen für zusätzliche Belastungen.  Die Folge: Brücken werden schneller marode. Die Instandhaltungskosten zahlt die Allgemeinheit.“

Gigaliner sind aus Sicht der SPD-Fraktion umweltschädlich und auch verkehrspolitisch das falsche Signal. Angeblich ersetzen zwei Gigaliner drei normale LKW, dadurch soll der Kraftstoffverbrauch sinken. Das sei allerdings zu kurz gedacht, denn die Auswirkungen auf den gesamten Güterverkehrsmarkt würden bei dieser Milchmädchenrechnung außer Acht gelassen: „Gigaliner verbilligen den Lkw-Verkehr um bis zu 30 Prozent und verlagern so Transporte von der umweltfreundlichen Schiene zurück auf die Straße. Zusätzlich heizt das Preisdumping die Lagerhaltung auf der Straße weiter an“, zitiert die SPD Verkehrsexperten der „Allianz pro Schiene“.

„Die Monster-Trucks sind auch ein zusätzliches Sicherheitsrisiko für den Verkehr“, so die SPD: „Die Unfallstatistik des Straßenverkehrs zeigt: Sobald ein Lkw in einen Unfall verwickelt ist, verdoppelt sich das Todesrisiko. Heute ist an jedem fünften tödlichen Verkehrsunfall ein Lkw beteiligt. Je schwerer der Lkw ist, desto gravierender sind die Unfallfolgen.“

Verwundert ist man bei der SPD darüber, welche Strecken der Landesverkehrsminister für Flensburg ausgesucht hat: „Die Diskussion um die Zukunft des Flensburger Hafens ist ihm doch bekannt, er hat sich sogar persönlich in diese kommunale Entscheidung eingemischt. In der Konsequenz müsste er nach der Ratsentscheidung seine Entscheidung wieder einsammeln.“

Bei so einer gravierenden Entscheidung wäre es sich aus Sicht der SPD auch wichtig gewesen, die Kommunalpolitik einzubeziehen. „Wir Ratsmitglieder haben aus den Medien erfahren, was hier geplant wird. Die geplanten Wegstrecken

  1. Strecke: B200, Abfahrt Flensburg Süd, Rude, K 24 bis Industriegebiet Am Sophienhof
  2. Strecke: A7, B200, B199, K28 (Nordstr.), K6 (Ballastkai) zum Hafen-Ost

sind extrem wichtige Verkehrsachsen in unserer Stadt.“  Selbst wenn die örtliche Verkehrsbehörde keine Risiken sieht und die Streckenführung modifiziert habe, so sei das eine verkehrspolitisch falsche Weichenstellung. Helmut Trost:  „Für uns gibt es nur eine Schlussfolgerung an das Land: Gigaliner-Strecken streichen – in Flensburg und im ganzen Land!“