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Flensburg zum Sehen, Fühlen und Begreifen SPD: „Blinden-Stadtmodell muss kommen!“ – „Was ist aus dem Beschluss geworden?“

Blinden-Stadtmodelle sind ein hervorragendes Mittel, den Einwohnern und Gästen Flensburgs die Stadt näher zu bringen. Insbesondere Sehbehinderte, aber auch alle anderen Menschen haben die Möglichkeit, Flensburg im wahrsten Sinne des Wortes zu „begreifen“, zu fühlen und zu erfahren. „Wir wollen“, so der SPD- Fraktionsvorsitzende Helmut Trost, „mit einem solchen Modell einen Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen schaffen. In vielen Städten Deutschlands stehen solche bronzenen Stadtmodelle. Häufig wurde die Errichtung von Förderern und Sponsoren maßgeblich unterstützt. Solche Chancen müssen auch für unsere Stadt genutzt werden.“

Das sehen auch der Ausschuss für Kultur und Tourismus und der Finanzausschuss so. Sie folgten dem SPD-Vorschlag. Der Rat befasste sich dann vor fast einem Jahr mit der Initiative der Sozialdemokraten. Das Ergebnis: Einstimmig wurde der erste Umsetzungsschritt beschlossen: „Die Verwaltung wird beauftragt für die Errichtung eines Blinden-Stadt-Modells die Kosten zu ermitteln und dem Kulturausschuss diese als Entscheidungshilfe für eine mögliche Beauftragung vorzulegen. Ebenfalls ist zu prüfen, ob eine Teilfinanzierung über Sponsoren möglich ist.“

Erfolgreiche Beispiele gibt es viele, so etwa in  Detmold (unser Foto), Gotha, Lüneburg, Wismar Konstanz oder Bielefeld. Die dreidimensionalen Stadtskulpturen geben nicht nur den blinden Mitbürgern die Möglichkeit architektonische oder touristische Erfahrungen zu machen. Auch in der sehenden Bevölkerung stoßen die Miniatur-Stadtansichten auf große Resonanz. „Denn schließlich eröffnen sich doch durch den ungewöhnlichen Blickwinkel ganz neue Perspektiven auf die Heimatstadt. Von oben erschließen sich bauliche Stadtstrukturen einfacher, sie sind sinnlich nachvollziehbar und werden für den Betrachter sinnlich nachvollziehbar“, erläutert Trost.

Umso enttäuschter ist die SPD, dass in Flensburg seit dem Ratsbeschluss durch die beauftragte Verwaltung offensichtlich keinerlei Fortschritte erzielt wurden. Die SPD hat jetzt eine Anfrage im Fachausschuss für Kultur und Tourismus gestartet, die als Vorlage AF-6/2019 im Ratsinformationssystem zu finden ist. Doch unter der von der Verwaltung eingefügten Zeile „Antwort der Verwaltung vom…“ findet sich – ein unbeschriebenes weißes Blatt.

Die SPD versteht, wenn Verwaltungskapazitäten begrenzt sind. Insbesondere das Kulturbüro habe in den letzten Jahren große Aufgabenpakete bekommen ohne dass die Arbeitskapazitäten angepasst wurden. „Wir wünschen uns darum“, so die SPD, „einen Überblick über Aufgabenkataloge, Zeitplanungen und Personalkapazitäten. Das muss miteinander in Einklang gebracht werden. Die Schaffung politischer Altlasten und das Liegenbleiben von Ausschuss- und Ratsbeschlüssen sind keine Lösung und das Gegenteil von attraktiver Kommunalpolitik.“