Nach den Plänen der Träger ist zukünftig ein Abbruch von Schwangerschaften in Flensburg nur noch in medizinischen Notfällen möglich. Es wird im neuen Krankenhaus keine Möglichkeit mehr geben, einen Schwangerschaftsabbruch nach persönlichen Erwägungen der Frau durchzuführen. Das kritisieren die SPD deutlich. „Das ist im Sinne der Frauen sehr zu bedauern und so nicht akzeptabel“, sagt Ratsfrau Inge Krämer.
In diesem Zusammenhang wird auch auf die bestehenden Verträge zwischen der Stadt Flensburg und der Diako hingewiesen, die eine medizinische Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen sicherstellt. „Für uns sind die Verträge weiterhin bindend, gerade zwischen den Trägern der öffentlichen Daseinsvorsorge muss der Rechtsgrundsatz gelten Pacta sunt servanda – Verträge sind einzuhalten“, sagt Ratsfrau Cynthia Kienaß. „In einer solch schwierigen persönlichen Entscheidungssituation einer Frau müssen wir als Stadt eine adäquate medizinische Versorgung sicherstellen“ betont sie.
Ratsfrau Barbara Kaun steht bereits im engen Kontakt zu den Frauenverbänden der Stadt und betont: „Wenn eine Frau aus einer persönlichen Notlage heraus sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheidet, sollte sie die bestmögliche gesellschaftliche Unterstützung erhalten. Als medizinisches Versorgungszentrum der Region muss das zukünftige Krankenhaus auch das Selbstbestimmungsrecht der Frau achten.“ Die SPD-Ratsfraktion kündigt hierzu eine Debatte im Gleichstellungsausschuss und Sozial- und Gesundheitsausschuss an.