Die schriftlichen Abiturprüfungen sind bereits absolviert, dennoch ist der Kampf für vergleichbare Prüfungsergebnisse bei den Jusos in vollem Gange.
Die Jusos haben bei ihrer letzten digitalen Sitzung mit Lea Schulz (Studienleiterin Fachrichtung Sprache und digitale Medien am IQSH) und Lisa Gatz (Abiturientin) darüber debattiert, wie man den Absolvent*innen der Prüfungen gerecht werden kann und wie der Schulbetrieb in der Corona-Zeit weitergehen könnte.
Für die Jusos ist klar: Eine erneute mangelhafte Prüfungsvorbereitung, wie es beim schriftlichen Abitur zum Teil der Fall war, darf sich bei den kommenden Abschlussprüfungen nicht wiederholen. Generell sollte klar sein: Die Schulen brauchen einen individuellen Spielraum bei der Prüfungsgestaltung und auch bei der Prüfungsbewertung.
Lea Schulz, Sonderpädagogin und Studienleiterin am IQSH, betonte bei der Diskussion: „Der Fokus darf nicht nur auf den Abiturprüfungen liegen, auch der erste und der mittlere Schulabschluss müssen zeitnah berücksichtigt werden, insbesondere was das Thema Chancengleichheit anbelangt.“ Traditionell setzen sich die Jusos für Chancengleichheit ein, denn selbst ohne Corona hängt der Bildungserfolg der Schüler*innen häufig von der finanziellen Lage der Eltern und dem sozialen Umfeld der Kinder und Jugendlichen ab. Das durch die Corona-Krise eingeführte Home-Schooling verschärft bspw. die unterschiedlichen Voraussetzungen der Schüler*innen. Das Home-Schooling darf nicht dazu führen, dass sich die Schüler*innen komplett neue Inhalte selbst aneignen müssen und diese anschließend bewertet werden. Grundsätzlich darf die Ausnahmesituation nicht der Grund für schlechtere Zeugnisnoten sein.
Lisa Gatz, die momentan in Flensburg ihr Abitur absolviert, sorgt sich um die bundesweite Vergleichbarkeit der Abiturergebnisse, insbesondere in Hinblick auf die Zulassungsbeschränkungen der Universitäten. Für uns ist klar: dieser Jahrgang ist nicht vergleichbar mit anderen Prüfungsjahren. Das Bildungsministerium darf deshalb die mangelnde Vergleichbarkeit nicht als Grund dafür nehmen, die Prüfungen so durchzuführen, wie es in den Vorjahren der Fall war.
Für den weiteren Schulverlauf setzen die Jusos auf fortschrittliche Methoden. „Wir Jusos kämpfen seit Beginn der Pandemie an der Seite der Schüler*innen, dabei liegt unser Fokus nicht ausschließlich auf den Prüfungen: Wir lehnen beispielsweise die mittelalterlichen Gedankenspiele der Bildungsministerin, wie die Verkürzung der Sommerferien oder gar Samstagsunterricht, entschieden ab!“, sagt Thies Marxen von den Jusos.
Bis es zu einem geregelten Schulablauf kommen kann, soll der digitale Bildungsweg weitergegangen werden, um im Nachhinein zu überprüfen, was es zu verbessern gilt. Wir begrüßen deshalb auch, dass die Landesregierung unserer Forderung nach Aufstockung des Bundeszuschusses für digitale Endgeräte in Höhe von 150€ nachgekommen ist.
Sobald alle Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet sind, plädieren die Jusos für eine zeitnahe Fortsetzung des Unterrichts, bei dem digitalen Medien eine grundlegende Rolle haben sollen. Die Bundesregierung hat dazu die Weichen gestellt.