Die Flensburger Förde ist in einem kritischen Zustand. Spätestens seit der Türkisfärbung durch die Sauerstoffarmut im vergangenen Jahr wurde sichtbar, dass die Förde mehr Aufmerksamkeit braucht. Dieses Problem hat sich die SPD zum Anlass genommen, um gemeinsam mit Wissenschaft und Politik über Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes zu diskutieren.
Die Wissenschaft war wichtiger Bestandteil des Austausches, da die Datenlage über der Zustand der Förde ingesamt sehr unklar ist. Dennis Barnekow von der Europauniversität Flensburg und Oliver Wendenkampf von den Naturfreunden, führten daher in die Veranstaltung ein.
Der kritische Zustand der Innenförde lässt sich zunächst auf eine Meerenge in Holnis zurückführen, die einen guten Wasser- und Sauerstoffaustausch kaum möglich macht. Zudem sind die bekannten Einträge durch den Verkehr und die Landwirtschaft die größten Faktoren für die Verschmutzung der Förde. Es wurde jedoch schnell klar, dass die Datenlage nicht so schlecht ist, wie vermutet. Bisher ist es jedoch nicht gelungen die vielen Datensätze zusammenzutragen, um ein Gesamtbild der Förde zu bekommen. Eine Aufgabe, die angegangen werden muss.
Denn bereits neue Herausforderungen warten auf die Förde. Sandra Redmann, umweltpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion machte auf die Munitionsaltlasten aufmerksam. Ingesamt 300.000 Tonnen werden in der gesamten Ostsee vermutet. Eine neue Gefahr, der den Zustand auch der Förde weiter verschlimmert.
Konsens der Veranstaltung war, dass es einen „Krümmerer“ für die Förde braucht, der sich den vielfältigen Themen annimmt und die vielen wissenschaftlichen Daten zu einem Bild zusammenfügt. Zu den weiteren Aufgaben wird auch der Austausch mit Dänemark gehören, als Teil der Förderegion. Auch gilt es im Dialog mit der Landwirtschaft aufzunehmen, um die Düngeeinträge in die Förde zu minimieren.
Die SPD wird diese Ansätze aufnehmen und eine kommunalpolitische Initiative starten, dass Flensburg als Stadt die Verantwortung für die Förde ergreift. Dazu muss ein Gremium geschaffen werden, damit mit allen Akuteren um die Flensburger Förde ins Gespräch kommen und gemeinsam an Lösungen arbeitet. Sollte dieser Ansatz funktionieren, stellte Delara Burkhard, Mitglied des EU Parlaments, ebenfalls in Aussicht, hier mögliche EU Förderungen zu erhalten.