Jusos

Entspannung für den Wohnungsmarkt, Entspannung für uns!

Markus, 18 Jahre jung, erreicht im Sommer sein zweites Ausbildungsjahr und freut sich nicht nur über sein steigendes Selbstwertgefühl, sondern auch über seine stetig wachsende Selbstständigkeit. Deshalb erkundigte er sich im Internet über eine Möglichkeit, einen eigenen Haushalt zu führen. Er will endlich selbst entscheiden was auf den Tisch kommt, wann er nach Hause kommt oder auch wer ihn wann und vor allem wie lange besuchen kommt. Doch die Betrachtung unseres kommunalen Wohnungsmarktes ließ ihn verunsichern. Er könnte in eine Wohngemeinschaft mit fremden Menschen ziehen, doch Markus ist gerne für sich. Eine gepflegte 1-Zimmer Wohnung wäre schön, aber eine winzige Wohnung, die fast seine ganze Vergütung verschlingt, und auch in Zukunft ungebremst teurer werden wird, sind für ihn keine Möglichkeit. Eine Wohnung bei einer Wohnungsbaugenossenschaft kann er sich nicht leisten. Welche Alternative gibt es? In Flensburg könnte er bei der Vermietung „Staats“ eine Bruchbude mieten, wie sie in den vergangenen Tagen in den Medien zu sehen war. Frustriert wendete er sich an die Flensburger Jusos.

Die Geschichte von Markus ist kein Einzelfall, deshalb fordern wir ein kommunales Azubiwohnheim. Nicht nur die sowieso schon oft privilegierten Studenten sollten in den Genuss kommen, zusammen günstig wohnen zu dürfen. Unser Wohnungsmarkt ist so angespannt, dass Vermieter sich ihre Mieter bequem aussuchen können, wobei einige Konstellationen regelmäßig durchs Raster fallen. Vor allem für Alleinerziehende gibt es keine Möglichkeit, eine angemessene und bezahlbare Wohnung in Flensburg zu bekommen. Eine 4-Zimmer Wohnung unter 1.200€ für eine Familie mit zwei Kindern ist faktisch nicht zu bekommen. Pauline Wijns aus dem Kreisvorstand der Jusos Flensburg gibt eine Aussicht auf die nächsten Jahre, sollte die Situation nicht von der Politik bearbeitet werden: „Die Zukunft verspricht keine Besserung! Bitte seien Sie nicht naiv und leugnen die Problematik wie unsere konservativen Mitstreiter, denn die Mieten werden natürlich auch in unserem schönen Flensburg zukünftig ungebremst weiter steigen.“ Ob eine Mietbremse das richtige ist, darüber lässt sich streiten. Einen Mitspiegel zum Vergleichen wäre aber durchaus sinnvoll. Dieser wäre für alle Vermieter verpflichtend, eine Verschleierung von grundlosen Mieterhöhungen würde verhindert und eine überwiegende Mietdämpfung würde einsetzten. Kombiniert mit einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft wäre die ideale langfristige Lösung gefunden. Es sollte beim Wohnen genauso wie bei der Gesundheit nicht um den Profit gehen, sondern um einen angenehmen und menschenwürdigen Zugang für alle.