Das Versprechen „Aufstieg durch Bildung“ bleibt weiterhin Kernanliegen der SPD, auch
auf kommunaler Ebene. Neben der Finanzierung von Integrationsfachkräften über die
Eingliederungshilfe, hat die Kommune vor allem die Aufgabe, die räumliche
Ausstattung der Schulen zu organisieren. Mit dem Bau der Schule Ramsharde und des
Bildungscampus Fruerlund sind wichtige Meilensteine im Schulbau gelungen oder auf
dem Weg. Jedoch zeigt uns die Bildungsplanung der Stadt in den kommenden Jahren
einen massiven Investitionsbedarf.
Im Grundschulbereich wurde die Erweiterung der Schule Adelby bereits beschlossen.
Um auf aktuelle Bedarfe zu reagieren, fordern wir eine Umsetzung für das Jahr 2023.
Dazu ist die Notwendigkeit eines Ersatzbaus der Hohlwegschule bereits erkannt und in
der Umsetzung.
Im Bereich der Gemeinschaftsschulen sind keine Steigerungen an Schüler*innen zu
erwarten. Wir unterstützen jedoch die Planungen zur Erweiterung der
Gemeinschaftsschule-West.
Die Gymnasien haben erheblichen Erweiterungs- und Sanierungsbedarf. So gilt es, die
geplante Erweiterung am Alten Gymnasium zügig umzusetzen. Auch die
Erweiterungsplanungen der Auguste-Viktoria-Schule und eine Sanierung des
Fördegymnasiums werden wir berücksichtigen.
Jedoch gilt: Es wird uns in der aktuellen baukonjunkturellen Lage und beim
vorhandenen Fachkräftemangel in der Baubranche nicht gelingen, alle Vorhaben in den
kommenden fünf Jahren umzusetzen. Daher sind wir offen für neue Lösungen
geeignete Räumlichkeiten für die Schulen zu finden. So gibt es in der Innenstadt und in
anderen Teilen Flensburgs freistehende Gewerbe- oder Büroimmobilien. Eine
Anmietung der Stadt zur temporären Schulnutzung oder zum Aufbau von Fachräumen,
die schulübergreifend genutzt werden, wollen wir mit in die Diskussion einbringen.
Die Digitalisierung der Schulen muss ebenfalls mit Tempo vorangetrieben werden. In
der kommenden Legislaturperiode müssen alle Schulen mit einer geeigneten Hardware
ausgestattet sein. Das erfolgreiche Programm der Stadt zur Ausstattung der
Schüler*innen mit mobilen Endgeräten wollen wir fortsetzen. Die Wahl der digitalen
Lernplattformen soll den Schulen weiterhin freigestellt sein. Zusätzlich ist zu prüfen, ob
die Schulen vor Ort geschultes IT-Personal bei Problemen mit der technischen
Infrastruktur benötigen.
Im Bereich der schulischen Inklusion haben wir mit der Paulus-Paulsen-Schule und dem
Zentrum für kooperative Erziehungshilfe (ZkE), gute Voraussetzungen in der Stadt. Wir
wollen das sonderpädagogische Team zu einem „Inklusionsteam“ aus Gesundheits,-
Sport,- Musik- und Sprachpädagog*innen weiterentwickeln. Hier werden auch die
Schulbegleitung verortet. Alle Schulbegleitungen gilt es vor dem schulischen Einsatz
auszubilden. Auch die Elternarbeit gilt es hier anzusiedeln und mit der Struktur der
Familienzentren zu verbinden. Unser Ziel ist es, dass in jedem Stadtteil ein
Familienzentrum angesiedelt wird. Zudem braucht es die Einbindung von
Jugendberufsagentur und dem Jugendaufbauwerk, um die Übergänge zwischen den
Schulformen zu erleichtern.
Neben der Inklusion im Rahmen des Regelschulbetriebs, wollen wir auch den offenen
Ganztagsbetrieb reformieren. Die bisherigen festen Nachmittagsangebote sollen
flexibler gestaltet werden. Das Anmeldesystem hat sich dabei bewährt, jedoch muss
eine Offenheit für spontane pädagogische Maßnahmen oder den Willen der Kinder im
System vorhanden sein. Die Finanzierungsstruktur gegenüber den Trägern gilt es
entsprechend zu flexibilisieren.
Dazu wollen wir den Einstieg in ein verändertes Schulsystem ermöglichen, indem der
offene Ganztag mit Vereinen und Organisationen zusammenarbeitet. Nach einem
langen Schultag und einer anschließenden Nachmittagsbetreuung noch ein
Musikinstrument zu erlernen oder einer Sportart bis in den späten Abend
nachzukommen, muss der Vergangenheit angehören. Es gilt die Hobbys in den offenen
Ganztag zu integrieren. Zur Finanzierung wollen wir einen Fond schaffen, der sich an
den “Richtlinien für Zusatzangebote an Kindertagesstätten in Flensburg” (kurz RiZAK)
orientiert und ein vergleichbares Angebot für den offenen Ganztag schafft. Langfristig
ist so auch eine bessere Bezahlung und sicherere Anstellung für in diesem Bereich tätige
Personen, wie Vereinstrainer*innen und Musikpädagog*innen möglich.
Im Bereich der Kindertagesstätten haben wir mit der Kita-Offensive aus 2017 eine gute
Grundlage geschaffen, die durch die Kita-Reform des Landes in Teilen eingeholt wurde.
Es ist uns gelungen, über kommunale Initiativen, die Geschwisterermäßigung und die
Sprachförderung in den Kitas beizubehalten. Beide Vorhaben wollen wir auch in der
kommenden Legislaturperiode weiter finanzieren. Dazu brauchen wir einen Schub im
Ausbau der Kindertagesstätten, um den Bedarf zu decken. Hier unterstützen wir die
Kita-Träger in den Ausbauplänen