Tourismus mit besonderer Förderung und Verantwortung

„Dort leben, wo andere Urlaub machen“, dieses Privileg bietet Flensburg weiterhin. Der

Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil der gewerblichen Stabilität Flensburgs,

besonders im Bereich der Innenstadt. Jedoch bringt der Tourismus auch wachsende

Aufgaben für unsere Infrastruktur. Die Bereitstellung von Parkräumen, öffentlichen

Verkehrsmitteln und Flächen zur Beherbergung beanspruchen städtische Ressourcen in

erheblichem Maße. Daher muss der Tourismus seiner Verantwortung gerecht werden

und einen höheren Beitrag zum Gemeinwohl leisten. So wollen wir die

Beherbergungsabgabe, die in der jetzigen Form nur einen geringen Teil der städtischen

Aufwendungen für den Tourismus zurückholt, neu ausrichten. Dabei fokussieren wir

uns allein auf die Übernachtung, eine breite Auslegung einer solchen Abgabe, die sich

auf Restaurants oder Arztpraxen ausweitet, lehnen wir ab. Über diese Einnahmen

wollen wir die Infrastruktur, die sowohl vom Tourismus als auch von der

Stadtgesellschaft genutzt werden, fördern. Dazu zählen der Busverkehr, die öffentlichen

Toiletten und die Aufenthaltsqualität unserer Innenstadt. Hierfür braucht es nicht

unbedingt eine prozentuale Anpassung der Steuer, so können Mehreinnahmen auch

durch eine fairere Verteilung der Abgaben nach Hotelsternen erzeugt werden. Die

Innenstadt braucht darüber hinaus einen konkreten Maßnahmenkatalog zur sichtbaren

räumlichen Veränderungen. Auch braucht es durch Coworking-Spaces mehr tägliche

Frequenz auf dem Holm. Der Südermarkt muss im Sanierungsgebiet vorrangig baulich

umgestaltet und wieder zu einem Ort für alle Menschen entwickelt werden. Hierfür

wollen wir einen städtebaulichen Wettbewerb ausloben, um kreative Ideen zur

Gestaltung zu entwickeln. Bis dahin gilt es, wie auch am ZOB oder der Hafenspitze, über

Sauberkeit und Ordnung die Plätze in ihrer Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Neben der zusätzlichen Verantwortung wollen wir den Tagestourismus weiter

ausbauen. Hierzu wollen wir vor allem den Veranstaltungstourismus in den Fokus

nehmen und ein professionelles Veranstaltungsmanagement aufbauen. Das bisherige

Problem sind die vielfältigen Zuständigkeiten der Stadt, so müssen von

Ordnungsverwaltung über TBZ und TAFF bis zur Hafen GmbH verschiedene städtische

Töchter und Organisationen angesprochen werden. Dies wollen wir vereinfachen und

zusammenfassen. Zudem muss die Sondernutzung überarbeitet und die

Gebührensatzung modernisiert werden.